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Mit dem Schnorchel Set Geld auf Golfball Jagt

September 6, 2010

Die Welt ist voller Überraschungen! Man kann mit einem Schnorchel Set nach Golfbällen tauchen und damit seinen Lebensunterhalt verdienen! Eine echt klasse Idee! Scheinbar kommt man mit diesem Beruf über die Runden auch wenn man davon nicht reich wird.

An alle Golfspieler, die einen Ball im Wasser Versenkt haben: „des einen Pech, ist des Anderen Glück!“

 

Veröffentlicht in der Remszeitung 

 

Viele Bälle versenken Golfspieler in den Wasserhindernissen der Golfplätze. Mindestens einmal im Jahr werden diese Bälle von Golfballtauchern gesammelt. Reich wird man davon nicht. Von Felix Mohring
Seniorengolfer_am_Wasserhindernis_im_Abendlicht.jpg 

„Beim ersten Mal waren es ungefähr 8000 Bälle“, meint der Clubmanager Jochem Maier. „Da waren wir aber zum ersten Mal da“, kommentiert Thomas Köhler. „Mittlerweile sind es zwei bis drei Tausend im Jahr.“ Es ist schon erstaunlich, wie viel Bälle die Golfer auf dem Haghof in den Wasserhindernissen versenken. Der Golfballtaucher war dieses Jahr zum vierten Mal am Haghof. Zum ersten Mal war Matthias Briese-Siefert mit dabei. Die beiden leben davon die Seen und Teiche auf Golfplätzen in ganz Deutschland nach Bällen abzusuchen.
Die gefundenen Bälle werden dann gereinigt und wieder verkauft als so genannte „Lakeballs“ mit einem Preis von zehn Cent bis zu zwei Euro. „Reich wird man nicht davon und über den Winter wird es hart“, sagt Köhler dazu. Im Winter kauft niemand Golfbälle. Und viel Geld bezahlt auch kaum jemand für gebrauchte Bälle. „Die Preise sind gesunken. Im Schnitt verdienen wir 30 bis 35 Cent pro Ball“, bestätigt Briese-Siefert. „Früher war das mal bei 50 Cent.“
Und dennoch kommen die beiden Taucher aus Niedersachsen bis Stuttgart und eben auch zum Haghof. Es ist keine einfache Arbeit, die die beiden verrichten. „Es macht aber auf jeden Fall Spaß“, sagt Köhler, der bereits seit sechs Jahren nach Golfbällen taucht.
Für ihre Arbeit brauchen die Golfballtaucher ein gutes Wetter. Bei Regen können die beiden nicht tauchen und bei Gewitter herrscht bei dem Metall, das die Taucher bei sich tragen, sogar Lebensgefahr. Bei Kälte ist es ebenfalls nicht gut zum Tauchen, da sonst der Körper zu schnell unterkühlt. Deshalb wird nur von Mai bis Oktober nach Golfbällen gesucht.
„Wir leben von den Marken“, bemerkt Briese-Siefert. „Für einen neuen proV1-Ball bezahlt man fünf bis sechs Euro. Bei uns kostet der zwei Euro.“ Die guten Bälle sind schnell verkauft. Nach einer 1-a-Qualität wird auch bei den Lakeballs gefragt. Diese sind fast wie neu und weisen kaum Gebrauchsspuren auf. „Die Bälle schlechterer Qualität verkaufen wir in Säcken. Zum Glück sind die dank dem Cross-Golf immer gefragter“, weiß Köhler.
Cross-Golf ist eine Variante von Golf, die neu aufkommt. Dabei wird nicht auf einem kurz gemähten Rasen gespielt, sondern in Wiesen, auf alten Fabrikgeländen oder im Wald. „Da machen neue Bälle wenig Sinn“, kommentiert Köhler.
Konkurrenz droht den beiden Golfballtauchern von einigen Seiten. Die große Konkurrenz sitzt in den USA und in Großbritannien. Lakeballs von dort sind sehr viel billiger und bester Qualität. „Die haben da feine Netze in den Teichen ausgelegt“, beschrieb Köhler.
Die andere Konkurrenz sind illegale Taucher, die ohne Auftrag der Platzbesitzer nach den Bällen tauchen. „Einmal sind wir zu einem Platz gekommen, an dem vorher ein illegaler Taucher war. wir haben vielleicht noch 100 Bälle raus geholt“, erzählte Köhler von einer Situation. Dabei ist es nicht leicht die Bälle zu finden. „Nur wenige Seen sind so klar wie dieser“, gibt Briese-Siefert seine Erfahrungen preis. „Meistens müssen wir die Bälle über Tasten suchen.“ Da ist es kein Wunder, wenn die beiden Taucher einen Tag benötigen, um die Seen eines Platzes abzusuchen. „Alles findet man nicht. Viele Bälle stecken tief im Schlamm“, erklärt Köhler die Schwierigkeiten der Suche.

Im Endeffekt profitieren wieder die Golfer von den Golfballtauchern, denn so billige Bälle finden die Sportler sonst im Handel nicht. Die beiden Taucher verkaufen ihre Bälle über das Internet. Auf ihrer Seite www.teichgolfbaelle.de findet jeder Golffreund die richtigen Bälle für sein Spiel, vielleicht sogar seinen alten, der versunken war.

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